Nein, mein Wahlkampfteam besteht nicht aus Graffiti-Sprayer*innen, auch nicht aus gealterten Ex-Graffitisprayer*innen. Aus aktuellem Anlass möchte ich aber auf zwei ungeschriebene Gesetze dieser ansonsten oftmals in Konflikt mit den Ordnungshütern stehenden Szene hinweisen: Was immer Du erschaffst, sei original, mach Dein eigenes Ding, zeig deinen eigenen Style. Wo immer Du etwas erschaffst, respektiere die Werke, die schon da sind. Die Belohnung: Respekt.
Seit einigen Wochen läuft unsere Straßenkampagne #träumweiter in Moabit. Unübersehbar und, wohlgemerkt, wasserabwaschbar findet sich dieser hashtag auf den Gehwegen in unserem Kiez. Wir möchten damit zum Nachdenken anregen, über vermeintlich alternativlose Verhältnisse und starre Denkweisen. Unser mobiles Tonstudio Steve-O-Mat lädt die Moabiter*innen ein, ihre Träume und Ideen in kurzen Filmen aufzunehmen. Wir haben für diese Aktion viel Lob und Zustimmung bekommen.
Nun scheint sich auch der politische Kontrahent für unsere Idee zu begeistern. Seit einiger Zeit macht sich das Wahlkampfteam um Florian Nöll (CDU) daran, ebenfalls den eigenen hashtag #moabitmacht auf die Straßen zu pinseln. Und damit nicht genug, der unsrige wird dabei gleich einfach übermalt. Wo soll man anfangen, wenn man solch ein Verhalten kommentieren will? Die peinliche Ideenlosigkeit stimmt uns fast mitleidig und erschreckt zugleich bei einem so jungen Politiker. Die Unverfrorenheit und Unfairness sind einfach nur ärgerlich. Respekt? Träum weiter!