Es waren bewegende Stunden gestern Nachmittag:

Gemeinsam mit Tobias Schulze (Mitglied des Abgeordnetenhauses für DIE LINKE), Petra Wille und Kathi Mayer waren wir in Moabit unterwegs und haben Stolpersteine geputzt.

Jene so wichtigen Mahnmale, die uns jeden Tag an die Menschen erinnern, die einst als Nachbarn mitten unter uns wohnten, und von den Nazis vertrieben, verschleppt oder ermordet wurden. Leider werden die Stolpersteine im Laufe der Zeit matt und dunkel, so dass sie kaum noch von den umgebenen Pflastersteinen unterschieden werden können. Da hilft nur eines: Regelmäßig putzen.

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Besonders berührt haben mich die sieben Stolpersteine der Familie Gottfeld in der Dortmunder Straße 3. Sie wurden vor knapp einem Jahr, am 21. April 2016 im Dabeisein von Ingrid Gottfeld (verheiratete Eisenstein) und ihren Kindern und Enkelkindern vor dem Haus in der Dortmunder Straße 3 gelegt. Ingrid Gottfeld floh als Vierjährige gemeinsam mit ihren Eltern und vier Geschwistern aus Moabit nach Palästina und entkam auf diese Weise dem schrecklichen Morden Nazideutschlands. Es war bewegend zu erleben, wie Ingrid Gottfeld und ihre Kinder und Enkelkinder an den Ort ihrer Wurzeln zurück kamen.

Stolpersteinlegung 21. April 02 Stolpersteinlegung 21. April 03

Und letzte Woche ging diese Geschichte in der REFO weiter: Gemeinsam mit Mirjam Ekelmann vom Moabiter Verein Sie waren Nachbarn haben wir den bewegenden Film von Yuval Gidron, dem Enkel von Ingrid Gottfeld in der REFO gezeigt. Yuval beschreibt die gemeinsame Reise mit seinen Eltern Ariela Gidron und Prof. Dr. Benjamin Gidron und Geschwistern nach Deutschland und hält das Erleben und Empfinden in seinem bewegenden Film „Bei den Jekkes ist es schwieriger“ fest. Das Wiedersehen mit den Gidrons, die alle gemeinsam zu diesem Anlass extra aus Israel nach Berlin angereist waren, hat uns sehr, sehr gefreut.

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Lasst uns jene Menschen nie vergessen, die damals zu Millionen ermordet wurden.

Nie wieder!

Lasst uns dem Rassismus widerstehen und stattdessen in Vielfalt miteinander leben.